Chronik

Chronik des Schützenverein Girkhausen 1928 e.V.

Gründungsprotokoll Schützenverein Girkhausen 1928 e.V.:

Girkhausen, den 21. Januar 1928:

In der heutigen Versammlung, welche einberufen zwecks Gründung eines Schieß- und Schützenvereins mit dem Sitz in Girkhausen, waren 50 Interessenten anwesend. Die Anwesenden wurden zunächst mit den Satzungen, welche von dem Schieß- und Schützenverein Schüllar-Wemlighausen besorgt worden waren, bekanntgemacht. Diese wurden mit einigen Änderungen angenommen. Hierauf wurde die Wahl des Vorstandes vorgenommen und zwar wurden mit Stimmen gewählt als:

1.) Vorsitzender-Präses: Heinrich Dickel, Dödesberg

2.) Hauptmann: Fritz Schneider, Schmieds

3.) Schriftführer: Heinrich Schneider, Leye

4.) Kassierer: Wilhelm Weber

5.) Fähnrich: Heinrich Spieß, Schäfers

6.) 1.Fahnenoffizier: Wilhelm Belz, Schuhmachers

7.) 2.Fahnenoffizier: Ludwig Schneider, Leechen

8.) 1.Königsoffizier: Wilhelm Belz, Hohlweg

9.) 2.Königsoffizier: Georg Dickel, Schäfermanns

10.) stellv. Vorsitzender: Eduard Dickel, Schreiner

11.) stellv. Hauptmann: Adolf Lückel sen.

12.) stellv. Fähnrich: Georg Spieß, Schul

Nach vollzogener Wahl erfolgte die Festsetzung des Eintrittsgeldes sowie Jahresbeiträge. Das Eintrittsgeld wurde auf 3,- Mark festgelegt, der Jahresbeitrag auf 4,- Mark. Das Eintrittsgeld soll sofort, die Jahresbeiträge in 1/4 jährlicher Rate erhoben werden.

Es folgte Verschiedenes:

Erstens: Es wurde beschlossen eine Fahne anzuschaffen und ein Stiftungsfest mit Einladung befreundeter Nachbarvereine zu feiern.
Zweitens: Es wurde beschlossen, Mützen anzuschaffen und Schärpen anzulegen.
Drittens: Es wurde über die Festsetzung des Vereinslokals bei den zukünftigen Versammlungen folgendes verabredet: Die erste Versammlung soll bei Gastwirt Lückel abgehalten werden und zwar am 5. Februar 1928.

Es wurde ferner beschlossen, das Mindestalter für aufzunehmende Mitglieder auf 18 Jahre festzusetzen, das Mindestalter für den zu wählenden Vorstand auf 28 Jahre, das Mindestalter zum Vogelschießen auf 21 Jahre.

Das Protokoll wurde von der Versammlung gutgeheißen und vom Vorstand unterschrieben.

Geschichte des Vereins von 1928 bis heute

Der Schützenverein Girkhausen wurde am 21. Januar 1928 gegründet. Bei der Versammlung waren 50 Schützenbrüder anwesend. Der Jahresbeitrag wurde auf 4,- Mark und das Eintrittsgeld auf 3 ,- Mark festgelegt.
Das erste Schützenfest wurde am 9. und 10. Juni 1928 gefeiert, wo die Fahnenweihe vom Berleburger Schützenhauptmann Adolf Wilhelmi durchgeführt wurde. Als erstes errang Heinrich Schneider (Honches) die Königswürde und nahm Charlotte Schneider (Lottches) zu seiner Königin. Als Gastvereine durften die Schieß- und Schützenvereine aus Berleburg, Berghausen, Schüllar-Wemlighausen, Aue-Wingeshausen, Langewiese, Neuastenberg und Oberkirchen begrüßt werden. Die Festmusik wurde von der Wemlighäuser Kapelle ausgeführt.
Ende 1928 zählte der Schützenverein 78 Mitglieder.

1931 und 1932 konnte aufgrund der wirtschaftlichen Lage kein Schützenfest gefeiert werden. Von 1933 bis 1939 wurde wieder Schützenfest gefeiert. Das 10. Schützenfest wurde am 17. und 18. Juni 1939 veranstaltet, wo Schützenbruder Wilhelm Dickel (Reinkaspers) die Königswürde errang. Er konnte seinem Nachfolger die Königswürde leider nicht weiterreichen. Der Krieg war ausgebrochen und er kehrte, wie viele junge Schützenkameraden, nicht wieder zurück in die Reihen des Schieß- und Schützenvereins. Den Gefallenen und Vermissten wird der Verein ein ehrendes Andenken bewahren, sie sollen unvergessen sein.

1940 bis 1949 ruhten alle Vereinsaktivitäten.

29. Januar 1950: Der Schützenverein trat zum ersten Mal nach 10 Jahren wieder zusammen. Am 4. und 5. August 1950 wurde das erste Schützenfest nach dem Krieg auf der Plätze gefeiert. Karl Schneider (Leechen) gelang der goldene Schuß und wurde neuer Schützenkönig. Irmgard Dickel (Schäfermanns) wählte er zu seiner Königin.

1952 werden erstmals Jungschützen von 16 bis 18 in den Verein aufgenommen. Der Jahresbeitrag beträgt 1,- Mark.

1953 steht ganz unter dem Zeichen des 25. Jährigem Jubelfestes. Am 30. Mai werden auf der außerordentlichen Generalversammlung 28 Mitglieder mit der silbernen Ehrennadel für 25 Jährige Vereinstreue ausgezeichnet.
Am 27. und 28. Juni wird das Jubelfest gefeiert, Georg Spieß (Schulmann) wurde neuer Schützenkönig. Er erkor seine Frau Emilie Spieß zur Königin. Die Jubelkönigswürde sicherte sich Heinrich Lauber (Paffe). Jubelkönigin wurde seine Frau Elisabeth Lauber.
Als Gastvereine konnten die Schützenvereine aus Oberkirchen, Schüllar-Wemlighausen, Langewiese, Neuastenberg und Wunderthausen, sowie der Männergesangsverein Girkhausen begrüßt werden. Die Festmusik wurde von der Musikkapelle aus Hesborn ausgeführt. Im Festzug wurden die Hesborner vom Tambourkorps Oberkirchen unterstützt. Der Verein durfte auf ein schönes Jubiläumsjahr zurückblicken.

In der Generalversammlung am 28.12.1958 wird dem Kauf eines Grundstücks, durch Erheben aller Schützenbrüder von den Plätzen, zugestimmt. Das Grundstück wird von Schützenbruder Georg Spieß (Schulmann) gekauft und der Seperationsgemeinschaft zwecks Eintausch übergeben. Am 13. Mai und 29. Oktober 1961 wurden die ersten Pläne zum einer Schützenhalle vorgelegt. Die Einplanierung des Festplatzes und der Bau einer Festhalle wurde am 29. Oktober 1961 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen.

Am 4. und 5. August 1962 war es soweit. Der Schützenverein konnte das erste mal das Schützenfest auf einem eigenen Festplatz feiern. Heinz Georg Dreisbach wurde der erste Schützenkönig am neuen Festplatz. Käthe Wandel wurde seine Königin. Der Festplatz wurde unter anderem von Bürgermeister Weber eingeweiht. Der Musikverein Züschen sorgte für die Festmusik und führte diese bis 2016 hervorragend aus.

1963: Das größte Werk des Schützenvereins Girkhausen: Der Bau der Schützenhalle. Nach dem Schützenfest 1962 begannen schon die Vorbereitungen und Arbeiten zum Bau der Halle. Den vielen Helfern und Spendern sei herzlichst gedankt, ohne ihren Einsatz wäre dies nicht möglich gewesen.
Am 3. und 4. August fand endlich das erste Schützenfest in der Schützenhalle statt. Wilfried Dickel (Ladenheiner) konnte den Rest des Vogels runter holen und wurde erster Schützenkönig in der neuen Halle. Margarete Lückel (Rotehirtes) wurde Königin. Schüllar-Wemlighausen wurde als Gastverein begrüßt.

Am 30. Januar 1967 wird auf der Jahreshauptversammlung beschlossen, den Verein zu uniformieren.
7. September 1968: Das erste Kinderschützenfest wurde gefeiert. Erster Kinderkönig wurde Erhard Sonnerborn (Leckel).

1978: 50. Jähriges Jubelfest: Am 2. und 3. September fand das 50. Jährige Jubelfest statt. Schützenkönigspaar wurde Karl Heinz und Uta Kebbe. Neuer Jubelkönig durfte sich Rudi Burrow nennen. Seine Frau Elisabeth wurde Jubelkönigin. Sie trugen die neue Königskette sowie die neue Königinnenkrone. Eine neue Vereinsfahne durfte eingeweiht werden.

1979 wurde eine Damenabteilung gegründet. Ende des Jahres zählten sich 22 Schützenschwestern zum Verein.

1981 konnte sich der Verein Mitglied des Deutschen Schützenbundes nennen.

Das 5. Stadtschützenfest fand am 31. August 1996 in der Schützenhalle Girkhausen statt. Neuer Stadtschützenkönig wurde Arno Traut aus Hemschlar. Sylvia Neumann wurde neue Stadtschützenkönigin.

Da es immer schwieriger wurde ein Kinderkönigspaar zu finden, wurde 1998 anstelle des Kinderschützenfestes ein Jugendschützenfest mit anschließendem Herbstball veranstaltet. Erstes Jugendschützenkönigspaar wurden Jens Lauber und Katja Homrighausen. Seid 1999 wird das Jugendvogelschießen am Schützenfest-Sonntag durchgeführt.

2003: Der 75. Geburtstag steht vor der Tür. Als neues Königspaar konnten Andreas und Heike Lückel beglückwünscht werden. Neues Jubelkönigspaar wurde Rainer und Doris Dickel. Jugendkönigspaar wurden Daniel Lauber und Julia Lückel. Weitere Informationen gibt es auch im Festbuch zum 75. Jährigen Jubiläum.

Im Jahr 2012 wurde eine Schießhütte unterhalb des Kugelfangs errichtet. Erster Schützenkönig, der aus der neuen Schießhütte erfolgreich war, wurde Alexander Fabick. Neue Schützenkönigin wurde Janina Lauber. Das Jugendschützenkönigspaar 2012 heißt Mirco Sonneborn und Larissa Vogt. Außerdem feierte der Musikverein Züschen bei uns sein 50-jähriges Jubiläum.

2013: Auf der Jahreshauptversammlung wird beschlossen den Jubelkönig durch einen Kaiser zu ersetzen. Dieses Schießen findet vortan alle 5 Jahre statt, beginnend mit dem 85. Geburtstag des Vereins. Erstes Kaiserpaar sind Christoph und Beata Nowack.

Das Jahr 2017 steht für einen großen Umbruch was das Schützenfest betrifft. Als neue Festkapelle wurde der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Netphen verpflichtet, der das Schützenfest nun musikalisch begleitet. Schützenfestsamstag- und Sonntagabend übernimmt eine Band die Unterhaltung.


Auch den Schützenverein traf, wie sicher alle Vereine und Privatpersonen, die Corona-Krise im Frühjahr 2020 unvermittelt und in voller Härte. Sämtliche Festivitäten sowie die Versammlungen konnten nicht mehr in gewohnter Weise durchgeführt werden. Die Schützenhalle diente während der gesamten Pandemie zu Selbstkostenpreisen sämtlichen Girkhäuser Vereine, die Bedarf anmeldeten, als Versammlungsort. Auch wurde hier ein Coronatestzentrum sowie eine mehrmalige Impfstation eingerichtet.



Schnell waren wir uns auch einig anstatt des üblichen Schützenfestes ein „Gartenschützenfest“ durchzuführen. Hierzu wurden „Festkisten“ gepackt und im Dorf verteilt,  hierin befand sich allerlei Gaumenschmaus und kaltes Bier für die trüben Tage daheim.

Am Schützenfestsamstag trafen sich, nach unserem Aufruf, viele Menschen in ihren Gärten und feierten unbeschwert mit einer durch Ort fahrenden Musikkapelle, den Knappen Five, ein gemütliches Fest bei bestem Wetter.

Da ein Treffen in größeren Gruppen nicht zulässig war, veranstalteten wir am Sonntag mittels leistungsstarker Lautsprecher ein Frühschoppenkonzert und beschallten hiermit den ganzen Ort.


Auch im Jahr 2021 konnten wir noch nicht normal feiern, allerdings schöpften wir alle Möglichkeiten der existierenden Auflagen aus und konnten am Sonntag, neben dem Gartenschützenfest 2.0 am Samstag, einen Musiknachmittag mit festvergebenen Sitzplätzen und Masken veranstalten… Dank des holden Gerstensaftes wurde im späteren Verlauf der Veranstaltung unter Einhaltung einiger Regeln noch freudig und unbeschwert getanzt!


Im Jahr 2022 durften wir endlich wieder ein „normales“ Schützenfest feiern, leider war dieses Fest nicht gut besucht, die Angst vor dem Virus war immer noch präsent. Auch unsere Festmusik, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Netphen, teilte uns mit, dass sie im folgenden Jahr trotz rollierendem Vertrages nicht mehr bei uns in Girkhausen spielen wolle. Leider konnte der Musikzug auch die sehr späte Krönung musikalisch nicht begleiten. So wurde Diese durch die Tanzmusikbesetzung mittels E-Gitarre und Keyboard begleitet.


Das Schützenfest 2023 wurde wiederholt im „traditionellen“ Rahmen durchgeführt. Bei schönstem Wetter konnten wir endlich wieder mit vielen Gästen feiern, die Stimmung war ausgelassen und alle erfreuten sich der zurückgewonnenen Normalität bei besten Gesprächen und kaltem Bier.

Als neue Festmusik konnten wir die Stadtkapelle „Concordia“ Hallenberg verpflichten, wir hoffen, dass wir diese bereits entstandenen Freundschaft über viele Jahre Pflegen können, die Stimmung war einfach super!

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